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Shirin Tjandra: „Die DG soll Vorbild werden und ein Zeichen setzen!“

Aktualisiert: 17. Juni 2021

Kostenlose Menstruationsprodukte für die Schüler:innen der DG.



Ostbelgien, den 07.12.2020. Die Junge Mitte fordert, dass Menstruationsprodukte in öffentlichen Einrichtungen, wie zum Beispiel Schulen, kostenlos zur Verfügung gestellt werden müssen. Auf Nachfrage des CSP-Abgeordneten Colin Kraft äußerten sich sowohl die Schulministerin als auch die anderen Fraktionen positiv dem gegenüber. Der Jungen Mitte ist wichtig, dass nicht nur darüber geredet, sondern nun auch ein Konzept ausgearbeitet wird. Ein solches Projekt könne außerdem Vorbild für weitere progressive Ideen sein.


Erst seit 2018 werden Hygieneartikel für Frauen nicht mehr wie Luxusgüter mit 21%, sondern mit 6% besteuert. Für viele Frauenverbände in Belgien, die seit Jahren eine Abschaffung der sogenannten „Tamponsteuer“ fordern, war dies zwar ein Schritt in die richtige Richtung, aber es bleibe nicht nachvollziehbar, weshalb Menstruationsprodukte zum Beispiel in öffentlichen Toiletten oder öffentlichen Einrichtungen, wie Schulen, nach wie vor nicht kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Schließlich muss Toilettenpapier auch nicht selbst mitgebracht oder vor Ort bezahlt werden. Als Vorbild in dieser Sache gilt seit Kurzem Schottland: Das Parlament in Edinburgh hat einstimmig beschlossen, dass Menstruationsprodukte an allen öffentlichen Orten wie Schulen oder Jugendzentren gratis bereitgestellt werden müssen.


Der CSP-Abgeordnete Colin Kraft hakte bereits in der vergangenen Woche bei der DG-Regierung nach, ob die kostenlose Bereitstellung von Menstruationsprodukten ebenfalls für die Schulen in der DG denkbar wäre. „Die Antwort der Schulministerin war vielversprechend und ich freue mich, über die positiven Äußerungen der anderen Fraktionen.“, so Kraft. Nach Rechnung der Ministerin koste es ungefähr 28.000 Euro pro Schuljahr, um den Schüler:innen die Mittel zur Verfügung zu stellen. „Das wäre unter anderem auch eine finanzielle Entlastung für Menstruierende und ihre Familien. Also eine kleine Investition mit einem großen Effekt!“. Laut der „Huffington Post“ werden für diverse Produkte rund um die Periode im Leben über 16.500 Euro ausgegeben - hormonelle Verhütungsmittel mit einberechnet.


In den Augen der Jungen Mitte ist diese Debatte im Parlament der DG ein erster wichtiger Schritt. „Dabei sollten wir es jetzt aber nicht belassen und dieses Projekt auch wirklich angehen! Das wäre nicht nur ein Fortschritt für alle Menstruierenden, sondern bringt ein wichtiges Thema in die alltägliche Diskussion. Das ist gut so, denn die Periode darf kein Tabuthema mehr sein!“, so die Vizepräsidentin der Jungen Mitte, Shirin Tjandra, „Wir müssen uns mit den unterschiedlichen Produkten und ihrer Qualität befassen. Auch die Verpackung spielt hinsichtlich der Nachhaltigkeit eine Rolle. Neben Tampons und Binden gibt es aber zum Beispiel auch Menstruationstassen, die eine nachhaltigere Variante darstellen. Deshalb sollte man diese Möglichkeit bei der Bereitstellung berücksichtigen. Relativ unbekannt ist die Periodenunterwäsche. Jedoch sollten alle selber entscheiden, welche Produkte sie benutzen möchte. Wichtig ist vor allem, dass in den Schulen über all diese Aspekte sensibilisiert und über die Vielfalt und den Umgang mit den verschiedenen Produkten aufgeklärt wird. Das schließt auch die angemessene Entsorgung dieser Produkte mit ein.“.


Auch zwei Oppositionsparteien in Flandern machen sich momentan dafür stark, dass an den flämischen Bildungsstätten in Zukunft Menstruationsprodukte gratis zur Verfügung gestellt werden. „Wir können mit einem solchen Projekt in Ostbelgien zum Vorbild werden und ein starkes Zeichen setzen. Darüber hinaus fordern wir, dass dies kein Einzelprojekt bleibt und die DG zu einem Innovationsstandort wird. Es gibt sicherlich zahlreiche progressive Ideen wie diese, die unser Leben in allen Bereichen vereinfachen und verbessern könnten. Solche Projekte verdienen eine Chance und könnten in der DG getestet werden.“, so Shirin Tjandra abschließend.

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